Open Educational Resources

Quelle: „OER is sharing“ von Giulia Forsythe bereit gestellt auf https://flic.kr/p/212JrPx unter der Lizenz CC0 1.0 Universal

Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien, die aufgrund ihrer besonderen Lizenz-Bedingungen beliebig weiterverwendet werden können. Sie liegen häufig, aber nicht zwangsläufig digital vor und können in Umfang und Komplexität sehr unterschiedlich sein: vom einfachen Arbeitsblatt bis hin zu einem umfassenden Online-Kurs (bspw. als Massive Open Online Course (MOOC)).

Beliebige Weiterverwendung bedeutet, dass für OER-Materialien (in Bezug auf die 5 Rs von David Wiley und dessen Definition von „Offenheit“) die fünf Vs maßgeblich sind. Man darf die Materialien verwahren/vervielfältigen, verwendenverarbeiten, vermischen und verbreiten.

Beispiel: eine Lehrkraft darf ein OER-Arbeitsblatt mit eigenen Informationen anreichern, ein weiteres Bild aus einem anderen Material hinzufügen – und das Ergebnis dann Schülerinnen und Schülern auf einer virtuellen Lernplattform zur Verfügung stellen. Hierbei ist stets die so genannte TULLU-Regel zu beachten.

OER sind aus mehreren Gründen eine gute Idee für zeitgemäße Pädagogik:

  • OER hatten von Beginn an das Ziel, allen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
  • OER setzen auf Austausch und Kollaboration unter Lehrenden zum Nutzen von allen.
  • OER haben das Potential für eine zeitgemäße Qualitätsentwicklung in der Bildung, indem sie Qualitätsentwicklung als einen Prozess.
  • OER können einfach angepasst und verändert werden. Damit bieten sie die Perspektive für spezifisch passende und individualisierte Bildung. Unterschiedliche Bedürfnisse und Vorkenntnisse können berücksichtigt werden.
  • Durch die einfache Weiterbearbeitung können OER-Materialien nicht nur einfach aktuell gehalten werden. Sie bieten auch die Möglichkeit, neue Themen und Aspekte, die noch nicht von traditionellen Bildungsmaterialien aufgegriffen wurden, in den Unterricht zu integrieren. Beispiele sind u.a. das Themenfeld des globalen Lernens oder auch Bildungsmaterialien zur Informatik.
  • Und vor allem bieten OER das Potential nicht nur die Materialien, sondern die Bildung insgesamt offener zu gestalten. Mit so genannten Open Educational Practices (OEP) kann an konstruktivistische Lerntheorien angesetzt werden; Multiperspektivität, kollaboratives Lernen und eine aktive Rolle der Lernenden im Lernprozess.

Für den Einsatz und die Erstellung von OER ist das Hintergrundwissen um die Lizenzierung der Materialien mit offenen Lizenzen wie Creative Commons oder GNU General Public License unabdinglich. Zudem sollte – bei allen genannten Vorteilen – mit der Nutzung von OER auch die kritische Analyse der einzusetzenden Materialien und Inhalte einhergehen.​​​​​​​

Links

Literaturtipps

Lizenzhinweis

Der obige Text ist eine Überarbeitung des Beitrags „Warum sind Open Educational Resources (OER) eine gute Idee für zeitgemäße Pädagogik?“ der #Edunauten auf https://faq-online-lernen.de unter der Lizenz CC0 1.0 Universal durch Anna Beisel und Klaus Leweke.